Das Buch »ZERO Sie wissen, was du tust« von Marc Elsberg ist eine spannende Vision, wohin die allgegenwärtige Technik und Überwachung führen kann. Es setzt zeitlich nach den Enthüllungen Edward Snowdens an. Anhand eines fiktiven Unternehmens, einer Mischung aus Google und Facebook, wird eine Welt mit Datenbrillen, Online-Netzwerken und dem Verkauf der Daten der quantified self-Bewegung beschrieben. Ein erster Toter durch eben diese Technik bringt die Geschichte ins Rollen.
Spannend wäre, die Geschichte nochmal 3 Jahre später aufzugreifen, nun, da autonome Fahrzeuge unterwegs sind und ebenfalls der erste Todesfall eingetreten ist.
Überzeugend ist auch die Diskussion um die Vorteile von Big Data. Vorurteile der Gegner die den Verlust der Privatsphäre anprangern, prallen auf die Versprechen der Anbieter, das Leben zu verbessern. Diese Diskussion ist das Leitthema im Buch. Die Protagonistin lernt allmählich, welche Macht Einzelne in diesem System haben. Auf der anderen Seite befinden sich ihr nahestehende Menschen, die durch die Dienste einen Mehrwert fühlen. Leider bietet die Geschichte auch keine Antwort, die die Diskussion entscheidend voranbringt. Aber vielleicht helfen gerade die Geschehnisse der Geschichte, das »Jeder hat etwas zu verbergen« zu bestärken und sensibilisieren für einen bewussteren Umgang mit Datenspuren.